Wirtschaft

"Weil günstiger" – Deutsche Firma STIHL will Geschäft lieber in der Schweiz ausbauen

Der deutsche Kettensägen-Hersteller STIHL, weltweiter Marktführer bei Motorsägen, plant seinen Standort im Schweizerischen Wil im Kanton Sankt Gallen auszubauen. Trotz höherer Löhne in der Schweiz ist die Investition laut dem Unternehmen lukrativer als in Deutschland.
"Weil günstiger" – Deutsche Firma STIHL will Geschäft lieber in der Schweiz ausbauenQuelle: Gettyimages.ru

Die deutsche Firma STIHL, Weltmarkt-Führer im Bereich der Kettensägenproduktion, will seinen Standort im Schweizerischen Wil im Kanton Sankt Gallen ausbauen. Die Firma hat ihre Pläne für einen neuen im deutschen Ludwigsburg vorerst verworfen. Man prüfe andere Standorte, wie die ARD am Mittwoch berichtete.

Die Moderatorin Susanne Daubner sagte während des Beitrags zu dem deutschen Jahreswirtschaftsbericht:

"Zu viel Bürokratie, vergleichsweise hohe Steuern und Fachkräftemangel: Die Rahmenbedingungen in Deutschland bereiten vielen Unternehmen Sorge (…) Sowohl mittelständische Unternehmen als auch Großkonzerne erwägen, stärker im Ausland zu investieren."

In dem Beitrag wird erläutert, dass der Standort Schweiz bessere Konditionen biete. So wolle STIHL wohl das Werk in Wil SG ausbauen, statt in Deutschland zu investieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Nikolas STIHL sagte in dem Beitrag: "Die Mitarbeiter in der Schweiz verdienen mehr Geld", aber, so der Unternehmer weiter:

"Aber die Gesamtkosten, die sich aus Abgaben, Steuern, Energiekosten und so weiter zusammensetzen, führen dazu, dass die Produktion in der Schweiz mittlerweile tatsächlich günstiger ist als in Deutschland."

Nikolas Stihl kritisiert in dem Beitrag auch die Bürokratie in Deutschland:

"Von den fast 6.000 Mitarbeitern, die wir in Deutschland beschäftigen, sind mehr als 5.000 'Beauftragte', die zusätzlich zu ihren normalen Aufgaben mit der Umsetzung irgendwelcher bürokratischer Anforderungen – Dokumentationen oder sonstigen Dingen – beschäftigt sind."

Gemäß der EU-Wachstumsprognose für 2024 nimmt Deutschland mit einem prognostizierten Wachstum von 0,3 Prozent den vorletzten Platz. Das Wirtschaftsministerium in Berlin geht sogar von lediglich 0,2 Prozent aus.

Der jahrelange Krisenmodus in Deutschland hat die Konjunktur schwer belastet und in den vergangenen vier Jahren zu wirtschaftlichen Ausfällen in Höhe von rund 545 Milliarden Euro geführt. Das ergab eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Demnach gaben die Deutschen in dieser Zeit 400 Milliarden Euro weniger für ihren Konsum aus – das sind 4.800 Euro pro Kopf.

Wegen der Krisen blieben laut IW auch viele Investitionen in der deutschen Industrie auf der Strecke. Die Unternehmen investierten demnach in den vergangenen vier Jahren 155 Milliarden Euro weniger in Ausrüstungen, Bauten und immaterielle Kapitalgüter. Das senke langfristig die Möglichkeiten, "mit Herausforderungen wie Digitalisierung, Fachkräftemangel oder Klimawandel umgehen zu können", warnte Studienautor Michael Grömling.

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