Wirtschaft

Bericht: Türkische Banken schließen Konten russischer Unternehmen

Mehrere türkische Banken verschärfen die Bedingungen für russische Unternehmer und schließen deren Konten, berichten Geschäftsleute gegenüber der Zeitung Wedomosti. Auch Neukunden haben es schwieriger, ein Konto zu eröffnen. Grund sind die jüngsten US-Sanktionen.
Bericht: Türkische Banken schließen Konten russischer UnternehmenQuelle: Gettyimages.ru © SOPA Images

Russische Unternehmen stehen vor dem Problem, dass ihre Konten bei türkischen Banken geschlossen werden. Wer ein Konto eröffnen wolle, müsse mit strengeren Anforderungen rechnen, sagten Unternehmer, Finanzberater und Vertreter von Wirtschaftsverbänden der Zeitung Wedomosti.

Ende 2023 haben türkische Banken damit begonnen, die Zusammenarbeit mit russischen Banken einzustellen. Während dies zuvor jedoch nur sanktionierte Unternehmen betraf, wurden die Beschränkungen laut den Gesprächspartnern der Zeitung nun auf fast alle Unternehmen ausgeweitet.

Verschärft wurden die Restriktionen durch ein Dekret von US-Präsident Biden vom 22. Dezember 2023. Dieses erlaubt dem US-Finanzministerium, Maßnahmen gegen ausländische Banken zu ergreifen, die bei der Durchführung von Transaktionen mit sanktionierten Personen aus Russland behilflich sind oder die Lieferung bestimmter Ausrüstung an den russischen militärisch-industriellen Komplex erleichtern.

Ein Gesprächspartner von Wedomosti sagte, dass es in der Türkei bis Dezember zwei sogenannte "Allesfresser-Banken" und zwei "Halbfresser-Banken" in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Russland gegeben habe. Ihm zufolge drohte der ersten Kategorie die Aufnahme in die SDN-Liste, weshalb sie begonnen hat, zahlreiche Korrespondenzkonten russischer Unternehmen und Banken zu schließen. Die SDN-Liste nennt "Staatsangehörige und gesperrte Personen", Unternehmen und Organisationen, die seitens der USA mit Finanzsanktionen belegt wurden. Die "Halbfresser-Banken" brechen ihre Beziehungen vor allem mit Firmen ab, die nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine zu Kunden geworden sind.

"Den Unternehmen wird empfohlen, die Geschäfte mit der Bank einzustellen und das Konto zu schließen. Das gilt vor allem für Unternehmen, die die Türkei als Transitpunkt für Zahlungen und Lieferungen nutzen, sowie für Öl- und Gashändler", sagte Iskander Mirgalimow, Berater für internationalen Zahlungsverkehr. Ihm zufolge verschärfen die türkischen Banken auch die Bedingungen für Privatpersonen. Während früher jeder eine Karte bekam, müssen Neukunden jetzt hohe Einlagen vorweisen.

Anfang des Jahres hatten sich russische Unternehmen über den Zahlungsstopp beklagt. Derzeit seien die Transaktionen immer noch eingefroren, behaupten die Gesprächspartner von Wedomosti. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Donnerstag, man wisse von den Problemen und stehe diesbezüglich mit Ankara in Kontakt.

Mehr zum Thema - Angst vor US-Sanktionen: Türkische Banken legen Zusammenarbeit mit Russland auf Eis

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.