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Botschafter: Indien zahlt für russisches Öl in Hartwährung

Medienberichten zufolge sollen sich indische Rupien auf den Bankkonten der russischen Erdöl-Exporteure angehäuft haben, die diese nicht repatriieren können. Nun versicherte der indische Botschafter in Russland, dass sein Land die Ölimporte in Hartwährungen bezahle, die leicht konvertierbar sind.
Botschafter: Indien zahlt für russisches Öl in Hartwährung© Mayank Makhija/NurPhoto via Getty Images

Indien zahle für russisches Öl in Hartwährung, sagte Pavan Kapoor, Indiens Botschafter in Russland, am Dienstag am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok gegenüber RIA Nowosti. Die Erklärung erfolgte aufgrund der Besorgnis über das Ungleichgewicht im bilateralen Handel zwischen den beiden Ländern, das zur Anhäufung von Milliarden von Rupien geführt hat, die Russland mit seinen Exporten nach Indien verdient hat. Der Diplomat betonte:

"In den letzten 18 Monaten haben wir russisches Öl nicht in Rupien gekauft, sondern immer in harten Währungen. Ich möchte dies klarstellen."

Zuvor hatte der russische Außenminister Sergei Lawrow gegenüber den Medien in Neu-Delhi erklärt, dass die indische Regierung verschiedene Investitionsmöglichkeiten für die "Milliarden von Rupien" vorschlagen werde, die sich auf speziellen Nostrokonten angesammelt haben, die indische Banken für russische Banken in der Landeswährung führen. Russische Unternehmen konnten diese Rupien aufgrund von Beschränkungen der Landeswährung nicht repatriieren.

Im August schrieb der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Bank Otkrytije, Michail Sadornow, in seiner Kolumne für das Wirtschaftsportal RBK, dass die Schwächung des Rubels auf Probleme bei der Konvertierung von Rupien zurückzuführen sei, die russische Ölunternehmen durch Exporte nach Indien erhalten haben.

Das russische Energieministerium wies diese Behauptungen zurück und erklärte, dass die Ölgesellschaften den Großteil ihrer Deviseneinnahmen unabhängig von der Zahlungswährung zurückführen und dass etwaige Verzögerungen nicht systembedingt seien. Russlands Zentralbank teilte mit, dass die auf den Konten der Exporteure aufgelaufenen Rupien im Verhältnis zu den gesamten Deviseneinnahmen unbedeutend seien.

Indien, das mehr als 80 Prozent seines gesamten Ölbedarfs importiert, hat seinen Verbrauch an russischem Rohöl seit letztem Jahr gesteigert und ersetzte damit seine traditionellen Lieferanten aus dem Nahen Osten, Saudi-Arabien und Irak. Die von Moskau gewährten Preisnachlässe haben Indien außerdem in die Lage versetzt, ein wichtiger Exporteur von Erdöl und Erdölprodukten via Weiterverkauf zu werden.

Im Juni erreichten die indischen Einfuhren von russischem Öl einen neuen Rekord und übertrafen die zusammengenommenen Lieferungen aus Saudi-Arabien und dem Irak. Die täglichen Mengen kletterten in diesem Monat auf 2,2 Millionen Barrel und stiegen damit den zehnten Monat in Folge, wie aus den von Bloomberg zitierten Daten der Analyseagentur Kpler hervorgeht. In den letzten Monaten gingen die russischen Rohöllieferungen nach Indien jedoch von ihren Rekordwerten zurück, was vor allem auf einen saisonalen Nachfragerückgang und Wartungsausfälle zurückzuführen ist. Experten rechnen jedoch mit einem Wiederanstieg.

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