Europa

Podoljaka: Russlands Offensive erfasst fast alle Frontabschnitte

Eigene Verluste minimieren, die des Gegners maximieren – das ist schon länger die Maxime des russischen Militärs. Doch anders als in vorherigen Phasen des des Ukraine-Krieges gelingen Russland mittlerweile an praktisch allen Frontabschnitten Geländegewinne.

Kleine Geländegewinne – erkauft mit enormem Munitionsverbrauch, aber dafür unter Minimierung der eigenen Verluste und Maximierung der gegnerischen. Dies ist das Wort der Stunde für Russlands Militär im Ukraine-Krieg – wie schon länger. Doch einen Unterschied zur Zeit davor gibt es auch: Besagte Geländegewinne gelingen Russland nun an fast allen Frontabschnitten des Ukraine-Krieges – und wenn man Cherson hinzuzählt, wo eigentlich nur um einen kleinen Brückenkopf an einer kleinen Ortschaft am linken Dnjepr-Ufer gekämpft wird und die Geländegewinne des russischen Militärs ganz besonders klein ausfallen, wenngleich bei besonders großen Personalverlusten des ukrainischen, so kann man gar von der ganzen Front sprechen.

In Awdejewka sind die Kämpfe natürlich nach wie vor die intensivsten – wohlgemerkt laufen sie allerdings nicht mehr nur im Raum Awdejewka, sondern mittlerweile auch im Stadtgebiet, wo russische Einheiten dabei sind, einen ukrainischen Wehrkern zu umgehen, um einen weiteren – den wichtigsten im Süden der Stadt – von der Ostflanke her angreifen zu können.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analysen warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet von Zeit zu Zeit kurzfristige Prognosen.

An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk zählen dazu auch Personen in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, mit denen er aufgrund seiner alten Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch in Kontakt steht. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken: Juri Podoljaka ist also vornehmlich ein OSINT-Analyst.

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