Nahost

Israel: Frühgeimpfte erkranken wesentlich häufiger an COVID-19

Neueste Untersuchungen aus Israel ergeben, dass frühzeitig gegen Corona geimpfte Personen einen deutlich geringeren Schutz vor einer möglichen COVID-19-Erkrankung haben. Personen, die im Januar geimpft wurden, sollen nur noch zu 16 Prozent geschützt sein.
Israel: Frühgeimpfte erkranken wesentlich häufiger an COVID-19Quelle: www.globallookpress.com © Gideon Markowicz/XinHua

Laut neuesten Forschungsergebnissen aus Israel können Menschen, die vor dem Februar gegen Corona geimpft worden waren, doppelt so häufig an COVID-19 erkranken wie Israelis, die ihre Impfung später erhielten.Studienleiter Yotam Shenhar erklärte der Times of Israel:

"Wir haben Zehntausende von Personen untersucht, die im Juni getestet wurden, sowie Daten darüber, wie viel Zeit seit ihrer zweiten Impfung vergangen war, und festgestellt, dass diejenigen, die früh geimpft wurden, mit größerer Wahrscheinlichkeit positiv getestet wurden."

Die vom Gesundheitsdienstleister Leumt veröffentlichte Studie reiht sich in eine Reihe vorheriger Studien ein, die darauf hindeuten, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs geringer ist, als man bisher annahm. Zum Teil wird dies auf die Delta-Variante des SARS-CoV-2-Erregers zurückgeführt, zum Teil auch darauf, dass die Schutzwirkung der Impfung im Laufe der Zeit abnimmt. Für Shenhar ist dies "ein starkes Argument dafür, älteren Menschen eine dritte Impfdosis zu verabreichen".

Aus den Daten, die das Gesundheitsministerium Ende Juli veröffentlichte, geht hervor, dass Personen, die im Januar geimpft worden waren, nur noch zu 16 Prozent gegen eine mögliche Infektion geschützt sind, während die Quote bei Personen, die im April geimpft wurden, bei 75 Prozent liegt. Daten aus Großbritannien deuteten in der Vergangenheit jedoch darauf hin, dass die entsprechenden Fälle in der israelischen Studie möglicherweise "überbewertet" worden waren.

In einer britischen Studie, die Ende Juli im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, hatte ergeben, dass derselbe Impfstoff zu 88 Prozent wirksam sein soll, während die israelischen Daten ergaben, dass der Impfstoff im Schnitt nur zu 41 Prozent gegen eine symptomatische COVID-19-Erkrankung wirksam sein soll. Zuvor sollte der BioNTech/Pfizer-Impfstoff nach Angaben des Herstellers zu über 90 Prozent wirksam sein. In der Studie wurde die Abnahme des Impfschutzes im Laufe der Zeit untersucht. Dazu wurden die geimpften Personen anhand des Impfdatums in zwei Gruppen unterteilt und Früh- mit Spätgeimpften verglichen.

Gegenüber der Times of Israel räumte Shenhar ein, dass es unter den Frühgeimpften auch zahlreiche Personen gebe, die sich früher impfen ließen, da sie Grunderkrankungen haben und dadurch generell anfälliger für Infektionen sein könnten. Dies könnte laut Shenhar, der die Studie leitete, jedoch nicht der einzige Grund für den starken Effekt sein. Nach Aussage des Studienleiters sollten die Daten die israelische Regierung dazu bewegen, die Drittimpfungen für Menschen ab 70 oder 80 Jahren voranzutreiben.

In der Studie zeigte sich zudem, dass die Immunität in allen Altersgruppen nachlässt. Für alle Altersgruppen war die Wahrscheinlichkeit eines positiven Corona-Tests bei den früh Geimpften 1,95-mal höher. Bei den über 60-Jährigen ist die Wahrscheinlichkeit eines positiven Tests auf SARS-CoV-2doppelt so hoch wie bei den Frühgeimpften. Bei den 40- bis 59-Jährigen sind Frühgeimpfte 2,1-mal gefährdeter, und bei den unter 39-Jährigen liegt das Gefährdungspotential 1,6-mal höher:

"In einer früheren Analyse haben wir gezeigt, dass der Antikörperspiegel mit der Zeit seit der Impfung um etwa 40 Prozent pro Monat abnimmt. Diese neue Studie zeichnet ein klareres Bild von der Wirkung, die in den Monaten nach der Impfung zu beobachten ist", so Shenhar.

Ähnlich äußerte sich am Donnerstag Arzt Dr. Kobi Haviv im Gespräch mit dem israelischen Fernsehsender Channel13. Die Wirkung der Impfung lasse nach, die große Mehrheit der COVID-Patienten in seinem Krankenhaus sei vollständig geimpft.

Israel hatte bereits seit dem 1. August Auffrischungsimpfungen für Israelis ab 60 Jahren angeordnet – entgegen dem Rat der Weltgesundheitsorganisation WHO. WHO-Chef Adhanom Ghebreyesus hat an diesem Mittwoch die Pläne verschiedener Länder zu Auffrischungsimpfungen kritisiert und einen Stopp dieser gefordert, bis arme Länder wenigstens ihre erste Impfstoffdosis verabreichen können.

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