Nordamerika

Teuerungswelle in den USA: Inflation bereits jetzt bei 5,4 Prozent

In den USA steigt die Inflation stärker als ohnehin bereits erwartet und ist nun so hoch wie seit August 2008 nicht mehr. Die Preise für Bekleidung, Flugreisen und Autovermietungen etwa sind deutlich gestiegen. Die US-Notenbank hält den Effekt jedoch für vorübergehend.
Teuerungswelle in den USA: Inflation bereits jetzt bei 5,4 ProzentQuelle: www.globallookpress.com © Michael Nagle/XinHua

Die Inflationsrate in den USA ist auf den höchsten Stand seit August 2008 geklettert. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,4 Prozent. Auch im Vergleich zum Mai 2021 hat die Inflation nochmals um 0,9 Prozent zugelegt. Ökonomen hatten im Schnitt lediglich mit einem Zuwachs der Inflation um 4,9 Prozent über ein Jahr gerechnet.

Befeuert wird das Ansteigen der Inflationsrate vor allem durch die Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen. So sind unter anderem die Preise für Bekleidung, Autovermietungen, Flugreisen und Hotelübernachtungen auch durch den Personalmangel deutlich gestiegen. Hotelübernachtungen kosten jetzt sieben Prozent mehr. Gaststättenbesuche und Möbel wurden gegenüber dem Mai um jeweils 0,7 Prozent teurer, im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 beziehungsweise 8,6 Prozent.

Sogar Gebrauchtwagen verzeichneten deutliche Preissteigerungen. Im Juni zeigte die Branche im Vergleich zum Vormonat einen satten Preisanstieg um 10,5 Prozent. Auch der Ölpreis liegt deutlich höher als im Vormonat. Außerdem herrschen derzeit immer noch Lieferengpässe beispielsweise bei Halbleiterelementen und Holz.

Selbst Ökonomen zeigen sich von dem starken Anstieg überrascht: Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg, erklärte gegenüber dem Spiegel:

"Selbst die größten Pessimisten hatten nicht mit einem derart starken Anstieg der Inflation gerechnet."

Es sei bereits der vierte Monat, in dem die Inflationsrate deutlich erhöht war. Dies könnte deutliche Auswirkungen auf die Geldpolitik in den USA haben und die US-Notenbank unter Druck setzen, ihren "ultraexpansiven Kurs" zu beenden.

Die US-Notenbank wie auch die Regierung der Vereinigten Staaten haben die unerwartet hohe Inflationsrate bisher durch "Sondereffekte" wie Lieferengpässe erklärt und halten diese Effekte für vorübergehend. Der Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte eine Verschärfung der Geldpolitik deshalb deutlich abgelehnt und erklärt, dass man vorläufig nicht auf die akute Teuerungswelle reagieren wolle. Der frühere Finanzminister Lawrence Summers warnt hingegen seit Monaten, dass die US-Notenbank den Zeitpunkt für eine Leitzinserhöhung womöglich schon verpasst hätte. Auch Ökonomen wie etwa Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, rechnen damit, dass die Corona-Sondereffekte zum Jahresende auslaufen werden. Für die lockere Geldpolitik der US-Notenbank gebe es dann keinen Grund mehr.

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