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Scholz und Habeck reisen in Golfstaaten: Jetzt doch langfristige Gas-Verträge mit Katar?

Nach der Absage Norwegens für zusätzliche Erdgaslieferungen hat die Bundesregierung offenbar gegenüber der Regierung von Katar eingelenkt. Sie will nun doch langfristige Flüssiggas-Verträge mit dem Golfstaat unterzeichnen - obwohl das nicht mit der deutschen Klimapolitik vereinbar ist.
Scholz und Habeck reisen in Golfstaaten: Jetzt doch langfristige Gas-Verträge mit Katar?Quelle: www.globallookpress.com © Bernd von Jutrczenka

Bundeskanzler Olaf Scholz wird am kommenden Wochenende drei Golfstaaten besuchen und dabei von Wirtschaftsvertretern begleitet. Die Bundesregierung erwartet neue Verträge für Flüssiggaslieferungen beim Besuch von Kanzler Olaf Scholz auf der arabischen Halbinsel.

In Katar dürfte vor allem die Gasversorgung im Mittelpunkt stehen. Wirtschaftsminister Habeck (Die Grünen) hatte bei einem Besuch im Golfemirat im März eine Energiepartnerschaft unterzeichnet, ohne einen konkreten Deal über Gaslieferungen nach Deutschland zu vereinbaren. 

Der Energiekonzern Uniper führt derzeit nach eigenen Angaben Gespräche mit Katar über mögliche LNG-Lieferungen. Inzwischen berichtet Reuters, die deutschen Energieversorger RWE und Uniper stehen kurz vor dem Abschluss "langfristiger Verträge" über den Erwerb von verflüssigtem Erdgas (LNG) aus Katar, um russisches Gas zu ersetzen. Bei den Gesprächen hat es bislang Differenzen über die Laufzeiten der Verträge zur Lieferung von LNG gegeben, da diese Frage in engem Zusammenhang mit den Klimazielen der Bundesregierung steht. Die Verantwortlichen des Emirats haben auf Abnahmegarantien für mindestens 20 Jahre bestanden. Bis zum Jahr 2042 plant die Bundesregierung jedoch, so gut wie klimaneutral zu wirtschaften. Darunter fällt auch der Ausstieg aus der Nutzung von Erdgas. 

Scholz werde "sicherlich" in den Vereinigten Arabischen Emiraten einige Verträge für Flüssiggas (LNG) unterzeichnen können, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck in Lubmin. Habeck wollte sich am Montag gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in Lubmin über die aktuelle Situation in Sachen Flüssiggas informieren. 

Es seien aber nicht nur die Vereinigten Arabischen Emirate, sondern auch afrikanische und asiatische Staaten, die LNG-Kontingente abgeben, sagte der Wirtschaftsminister. "So schließen wir die Lücke, die das Fehlen von russischem Gas gerissen hat." Habeck wies weiter darauf hin, dass er bei seinem eigenen Besuch in der arabischen Region bereits Vorarbeiten für mögliche LNG-Lieferungen getätigt habe. Wichtig sei, dass bereits in diesem und zum nächsten Winter Terminals zur Anlandung des Brennstoffes an deutschen Küsten entstünden.

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