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Macron bezeichnet Russen und Ukrainer als Brudervölker

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich geweigert, die Handlungen der russischen Streitkräfte in der Ukraine als Völkermord zu bezeichnen. Stattdessen charakterisierte er Russen und Ukrainer als brüderliche Völker.
Macron bezeichnet Russen und Ukrainer als BrudervölkerQuelle: AFP © LUDOVIC MARIN / POOL / AFP

Emmanuel Macron wollte die Geschehnisse in der Ukraine nicht Völkermord nennen, wie Biden es zuvor getan hatte. Nach Ansicht des französischen Präsidenten sei es sinnvoll, "vorsichtiger mit den Begriffen umzugehen".  In der Erklärung hieß es:

"Ich würde mit den Begriffen vorsichtig sein, es macht Sinn. Das ukrainische und das russische Volk sind brüderliche Völker."

Macron unterstrich, dass das, was in der Ukraine geschehe, "Wahnsinn, eine unerhörte Brutalität" sei, und er würde die Gelegenheit nicht verpassen wollen, über einen Waffenstillstand zu sprechen:

"Ich bin mir nicht sicher, ob eine verbale Eskalation dazu beitragen wird."

Er fügte hinzu, dass die Täter von Kriegsverbrechen gefunden und vor Gericht gestellt werden müssen. Seit Ende Februar telefonierte Macron neunmal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, genauso oft wie mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij. Zudem reiste der französische Staatschef Anfang Februar zu einem persönlichen Treffen mit Putin nach Moskau.

Die häufigen Kontakte Macrons zu Putin riefen in Polen Kritik hervor. Der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki bemängelte, Macrons Gespräche hätten nicht dazu beigetragen, ein militärisches Vorgehen in der Ukraine zu verhindern und forderte "klare und entschiedene" Sanktionen gegen Russland.

Macron reagierte darauf, indem er Morawiecki beschuldigte, sich in den französischen Wahlkampf einzumischen und seine Rivalin Marine Le Pen zu unterstützen. Der französische Staatschef bezeichnete die Gespräche mit Putin als seine Pflicht und unterstrich, dass er den russischen Präsidenten "im Gegensatz zu anderen" nie begünstigt habe.

Medienberichten zufolge, soll Emmanuel Macron seine Pläne offengelegt haben, bald wieder Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin führen zu wollen, ebenso wie mit dem ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij. Jedoch gab der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow bekannt, ein Gespräch mit dem französischen Staatsoberhaupt stehe derzeit noch nicht auf dem Terminplan von Wladimir Putin.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.