International

App und Reisepass – Airlines wollen Impfnachweis auf Smartphone

Wer fliegen will, braucht in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr nur seinen Reisepass. Zusätzlich wird man wohl auch eine App vorzeigen müssen. Und die gibt es nur, wenn eine Impfung gegen das Coronavirus vorliegt.
App und Reisepass – Airlines wollen Impfnachweis auf SmartphoneQuelle: www.globallookpress.com © Yoshio Tsunoda/AFLO

Wer in diesem Sommer eine Flugreise plant, wird sich darauf einstellen müssen: Neben Reisepass und Bordkarte wird ein negativer Corona-Test oder ein Impfnachweis zur Pflicht werden. Doch wer denkt, mit seinem gelben Impfausweis gut gerüstet zu sein, der täuscht sich. Der Internationale Luftverkehrsverband IATA will so schnell wie möglich einen digitalen Pass einführen. Die Argumentation: Der Umgang mit diversen papierbasierten Nachweisen sei nicht sicher. Papiere wie der gelbe Impfpass seien leicht zu fälschen.

Zudem halte das Kontrollieren den Fluss am Flughafen auf. So befördern laut IATA Flughäfen und Fluggesellschaften zehn Prozent des normalen Passagieraufkommens, viele haben aber dieselbe Anzahl an Check-in-Agenten, die die Test- und Impfdokumente der Passagiere physisch überprüfen.

Die IATA forderte daher schon im vergangenen Jahr eine systematische COVID-19-Prüfung aller internationalen Reisenden und die Entwicklung einer dafür notwendigen Infrastruktur. Die Prozesse müssen verlagert werden, wenn Flughäfen und Fluggesellschaften genügend Kapazität haben sollen, um der Industrie aus der Krise zu helfen.

Derzeit ist die Lage der Airlines jedoch noch düster. Die globale Nachfrage nach Passagierflügen lag im Februar fast 89 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Februar 2019, berichtete die IATA. Vorausbuchungen für Sommerreisen im europäischen Markt liegen demnach auf einem ähnlich niedrigen Niveau.

Nach Angaben der IATA soll die App besonders sicher sein. So werden die Daten nur auf dem Smartphone gespeichert. Es bestehe keine zentrale Datenbank. 

Mithilfe der biometrischen Daten des Personalausweises soll die App eine "digitale Identität" schaffen, die beim Check-in ausgelesen wird. 

Die Anwendung soll zudem über verschlüsselte Kanäle mit Laboren kommunizieren, um die Identität der Passagiere zu überprüfen und dann die Ergebnisse der COVID-19-Tests oder den Nachweis der Impfung direkt an das mobile Gerät zu senden.

Weitere Apps in den Startlöchern

Die IATA ist nicht die einzige Organisation, die digitale Nachweise entwickelt. Das World Economic Forum testet gerade den CommonPass, der ähnlich funktionieren soll wie die Anwendung des IATA Travel Pass.

Auch die EU arbeitet am sogenannten "Digitalen Grünen Zertifikat", das bis Ende Juni fertiggestellt sein soll. Die europaweite Infrastruktur für das Zertifikat soll von der Telekom-Tochter T-Systems und SAP aufgebaut werden. Insgesamt hat die EU 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Fraglich ist, wie lange diese Investitionen überhaupt gebraucht werden. Die IATA besteht nicht auf einem unbefristeten Einsatz der App. Nach einem Rückgang der Pandemie soll diese so schnell wie möglich abgeschafft werden. Auflagen für Tests oder Impfzertifikate dürften nicht auf Dauer bestehen bleiben, sagte  IATA-Generaldirektor Willie Walsh auf einer Pressekonferenz in Genf. Er spielte auch auf Vorschriften wie das Verbot von Flüssigkeiten an, die einst zur Terrorabwehr eingeführt worden, heute aber wegen technischer Möglichkeiten nicht mehr nötig seien. "Sobald wir da durch sind, wollen wir, dass diese Einschränkungen dauerhaft aufgehoben werden", sagte Walsh.

Die IATA (International Air Transport Association) vertritt rund 290 Fluggesellschaften, die 82 Prozent des weltweiten Luftverkehrs abdecken.

Mehr zum ThemaNun Realität: Erste Fluggesellschaften führen Gesundheitspass ein

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.