Deutschland

Weltärztechef Montgomery attestiert der FDP "falschen Freiheitsfetisch"

Der Ton in der Diskussion um mögliche erneute Corona-Maßnahmen im Herbst verschärft sich. Frank Ulrich Montgomery sieht in der FDP, die zuerst wissenschaftliche Evaluierungs-Ergebnisse einfordert, "ein Problem für jeden Gesundheitsminister". Ein erneuter Lockdown wäre für Montgomery vorstellbar.
Weltärztechef Montgomery attestiert der FDP "falschen Freiheitsfetisch"Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Jürgen Heinrich

Wie bereits in den zurückliegenden zwei Jahren der Coronakrise meldet sich Weltärztechef Montgomery erneut mit provozierenden Äußerungen im Rahmen der laufenden Diskussion zu Wort.

Montgomery reagierte damit auf die Forderung zweier FDP-Spitzenpolitiker in der Debatte, wie sich die Politik bis zum kommenden Herbst und den Wintermonaten hinsichtlich der Einführung möglicher neuer Maßnahmen positionieren sollte.

Laut einem Artikel der Welt warnte Montgomery demnach die FDP "nach jüngsten Äußerungen von Parteivize Wolfgang Kubicki und Justizminister Marco Buschmann [beide FDP, Anm. d. Red.] eindringlich davor, neue Maßnahmen zu blockieren". Beide Politiker, Kubicki wie Buschmann, hatten zuvor erklärt, vor weiteren Schritten zunächst die Ergebnisse einer im Infektionsschutzgesetz (IfSG) vorgeschriebenen "unabhängigen Maßnahmen-Evaluation" abwarten zu wollen. Montgomery konterte nach dieser Ankündigung mit der Feststellung:

"Eine Partei, die mit einem falschen Freiheitsfetisch die Sicherheit vieler Menschengruppen vergisst, ist ein Problem für jeden Gesundheitsminister."

Der attackierte Bundesjustizminister erwiderte auf diese Provokation in einer ersten Reaktion mit der Feststellung:

"Es ist erschreckend, mit welchen Vokabeln manch einer um sich wirft. Freiheit ist kein Fetisch, sondern Fundamentalwert unserer Verfassung. Ich rufe zur Besonnenheit und zur Einhaltung des gesetzlich fixierten Fahrplans der Debatte auf: erst Daten auswerten, dann entscheiden."

Montgomery argumentierte in dem Welt-Artikel damit, dass "in vielen Teilen der Welt die Corona-Zahlen schon wieder steigen" würden. Dies werde auch in Deutschland "unweigerlich" passieren, "wenn es kälter und nasser werde und sich das Leben wieder in die Innenräume verlagere", so Montgomery. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) präzisierte er:

"Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) muss das Infektionsschutzgesetz anpassen, damit Eindämmungsmaßnahmen eingeführt werden können, wenn die Lage ernst wird, und zwar bundesweit einheitlich."

Als "Ultima Ratio" müsse den Vorstellungen Montgomerys zufolge in einer Neuauflage des Infektionsschutzgesetzes, das in seiner derzeitigen Form am 23. September ausläuft, "auch die Möglichkeit zu einem Lockdown verankert werden". Weiter erklärte er: "Es wäre fahrlässig, dieses Instrument nicht in den Werkzeugkasten zu legen, auch wenn wir alles unternehmen müssen, damit wir es nie wieder rausholen brauchen".

Weitere "Instrumente" könnten die "Pflicht zum Maskentragen im öffentlichen Raum bis hin zu Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen" sein. Montgomery resümierte gegenüber der NOZ:

"Zwar seien im Vergleich zu den vergangenen Jahren viele Menschen geimpft oder genesen, aber: Wir sind noch nicht durch mit der Corona-Pandemie."

Schon im November 2021 attackierte Montgomery ähnlich provokativ und offensiv die damaligen FDP-Strategien in der Coronakrise:

"Ich bin der großen Hoffnung, dass das Freiheitsgesäusel der FDP, die uns ja eine Freiheit zum Leben verspricht, in Wirklichkeit eine Freiheit zur Krankheit und zum Tod, dass sich das nicht durchsetzt."

Im Oktober vorigen Jahres bezeichnete er impfkritische Bürger als "trotzige Menschen", die seiner Meinung nach vier Us erfüllen würden: "ungeimpft, ungetestet, unbeugsam, unglaublich dumm". In den sozialen Medien wird der Begriff "Freiheitsfetisch" kontrovers wahrgenommen und diskutiert:

Laut dem Sender BR24 "drängt" RKI-Chef Wieler aktuell zu einem "neuen Infektionsschutzgesetz". Das Risiko "für neue gefährliche Viren steige kontinuierlich", so der Chef des Robert-Koch-Instituts im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Als Gründe nannte Wieler:

"Der Klimawandel, die Überbevölkerung und das Vordringen der Menschen in Lebensräume von Tieren begünstige, dass sich neue Viren schnell verbreiten."

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