Twitter-Krieg um Musks Friedensvorschlag: "Gebrauchtes Kondom Russlands"
Der Twitter-Krieg um den gestrigen Friedensvorschlag von Elon Musk geht weiter. Gestern hatte Musk einen Vorschlag zur Abstimmung gestellt, der Grundlage für Verhandlungen mit Russland sein könnte, und startete damit einen wahren Shitstorm von Ukraine-Unterstützern, darunter auch der ehemalige Botschafter Andrei Melnyk:
Fuck off is my very diplomatic reply to you @elonmusk
— Andrij Melnyk (@MelnykAndrij) October 3, 2022
Musk ergänzte seine Aussagen später noch um diese Sätze: "Russland leitete eine Teilmobilisierung ein. Wenn die Krim in Gefahr ist, werden sie voll mobilisieren. Die Toten auf beiden Seiten werden verheerend sein. Russland hat dreimal die Bevölkerung der Ukraine, also ist ein Sieg der Ukraine in einem totalen Krieg unwahrscheinlich. Wenn man sich um die Menschen der Ukraine sorgt, muss man Frieden suchen."
Im Laufe des Abends meldete sich selbst der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij zu Wort:
Which @elonmusk do you like more?
— Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) October 3, 2022
"Welchen Elon Musk magst du lieber? Einen, der die Ukraine unterstützt, oder einen, der Russland unterstützt?"
Auf diesen Tweet antwortete Musk selbst: "Ich unterstütze die Ukraine immer noch sehr, bin aber überzeugt, dass eine massive Eskalation des Krieges der Ukraine und möglicherweise der Welt großen Schaden zufügen wird."
Auch auf Selenskijs Beitrag folgten viele Erwiderungen. "Selenskij scheint ein Problem damit zu haben, dass sich @elonmusk für den Frieden einsetzt. Warum wohl? Vielleicht, weil dann der Goldesel keine Blankoschecks mehr liefert?"
Am I the only one who thinks the president of a country under attack should have priorities over tweeting about Elon Musk and posing on the cover of Vogue?
— Anwaar AlMahmeed أنوار المحميد (@AnwaarAlMahmeed) October 4, 2022
"Bin ich die Einzige, die denkt, dass der Präsident eines Landes, das angegriffen wird, Wichtigeres zu tun haben sollte, als über Elon Musk zu twittern und für Vogue-Fotos zu posieren?"
Wie gespalten das US-Publikum ist, lässt sich anhand dieser beiden Tweets sehen:
Elon is just jealous of Zelensky.Zelensky is loved and admired the world over. A true hero of our time, bravely and selflessly standing up for what is good and right!
— Angie - U.S. Democracy is on the line! Get Active! (@AngelaJ84884786) October 4, 2022
"Elon ist nur eifersüchtig auf Selenskij. Selenskij wird von der ganzen Welt geliebt und bewundert. Ein wahrer Held unserer Zeit, der tapfer und selbstlos für das Gute und Wahre einsteht!"
Und dann dies hier: "Nicht unser Zirkus", mit einer Karte mit vielen zusätzlichen Aufschriften "Nicht die USA".
Not our circus....#americafirst#helpamericanspic.twitter.com/pqLQpjmj8e
— ?゚メᆬ Princess ?゚ムム (@polishprincessh) October 4, 2022
Unter den Tweets von Musk geht inzwischen das Gefecht weiter. Beispielsweise mit diesem Vorschlag für ein neues Tesla-Logo:
Tezla's new logo. pic.twitter.com/6DiBFH8YCw
— Michiel van Hulten (@mvanhulten) October 3, 2022
Die Journalistin Eva Bartlett, die aus dem Donbass berichtete, tweetet: "Du bist über acht Jahre zu spät. Und in den fünf Tagen der Abstimmung haben die Bürger des Donbass ihren Willen gezeigt."
Auf ukrainischer Seite meldete sich selbst die Söldnertruppe Georgische Legion zu Wort (das sind jene, die sich im Frühjahr stolz beim Mord an russischen Gefangenen filmten) und setzte Putin mit Hitler gleich. Der Tonfall proukrainischer Meldungen hält das Niveau des gestrigen Beitrags des Ex-Botschafters Melnyk:
Congrats on becoming ruzzia's used condom. Your dreams come true.https://t.co/0F4E965Ckp
— Derelict ✙ (@derelict_droid) October 4, 2022
"Glückwünsche dazu, Russlands gebrauchtes Kondom zu werden. Dein Traum wird wahr."
Auch Kim Dotcom meldete sich zu Wort. "Wenn du von dem Ergebnis überrascht bist. Die #NAFO Botarmee, die von der CIA betrieben wird, ist verantwortlich."
Der ukrainische Generalstabchef Waleri Saluschny zeigte, wie seine wahre Einstellung gegenüber der russischsprachigen Bevölkerung ist. "Krim & Donbass gehören zur Ukraine! Menschen in diesen Gebieten entscheiden nicht, ob sie Teil Russlands oder der Ukraine sind! Wenn sie nicht Teil der Ukraine sein wollen, dann müssen sie nach Russland gehen, weil Krim & Donbass der Ukraine gehören. Meine schlichte geopolitische Analyse." Wie der Tweet zeigt, stammten diese Sätze nicht einmal von ihm; aber sie belegen, dass der oberste ukrainische Militär die Menschen dieser Gebiete für verzichtbar hält. Es waren genau solche Äußerungen gegenüber den Bewohnern der Krim, die dort das Referendum 2014 auslösten ...
Crimea & Donbas belong to Ukraine! People in those regions do not decide if they're part of Russia or Ukraine! If they do not want to be part of Ukraine, then they need to move to Russia coz Crimea & Donbas belongs to Ukraine. My simple geopolitical analysis! - Velma A. Moseley.
— Валерій Залужний (@ValerijZaluznij) October 3, 2022
Und so sieht die Antwort der Krim aus:
I as a native inhabitant of Crimea, I consider myself Russian, none of my friends wants back.
— ?Gero (@Gero3920) October 4, 2022
"Ich als gebürtiger Einwohner der Krim sehe mich als Russe, keiner meiner Freunde will zurück."
Selbst Reaktionen auf deutsche Wahlbeobachter finden sich in diesen Tweets, hier von einem Finnen: "Sorry @elonmusk. 'Da ich hier bin, kann ich mit eigenen Augen sehen, dass die Leute freiwillig abstimmen', schrieb der deutsche Energiemanager Stefan Schaller. Schaller wurde mit 'sofortiger Wirkung' gefeuert. Und das soll Demokratie sein?"
Sorry @elonmusk“Being here, I can see with my own eyes that people are voting voluntarily,” a German energy executive, Stefan SchnallerSchaller was fired “with immediate effect”And this would be democracy?https://t.co/KTq2MsD1pT
— Kyaputen Hārokku (@KHarokku) October 4, 2022
Mehr zum Thema - "Krim ist Teil Russlands" – Elon Musk macht Friedensvorschlag für Ende des Ukraine-Krieges
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.