Nahost

Netanjahu erzürnt Katar vor Geheimdiensttreffen mit CIA und Mossad über Feuerpause in Gaza

Die CIA und der israelische Mossad wollen mit Katar verhandeln. Die Hamas will Geiseln nur dann freilassen, wenn sich das israelische Militär aus Gaza zurückzieht und Tel Aviv einen dauerhaften Waffenstillstand ermöglicht. Netanjahu kritisiert inzwischen Katars Vermittlerrolle.
Netanjahu erzürnt Katar vor Geheimdiensttreffen mit CIA und Mossad über Feuerpause in GazaQuelle: AFP © Kevin Dietsch

Der Direktor William Burns des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA wird in den kommenden Tagen in Europa mit dem Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad sowie mit dem ägyptischen Geheimdienstchef und dem Premierminister von Katar zusammentreffen, um die Bemühungen um eine Einigung zur Freilassung der Geiseln im Gazastreifen zu erörtern. Das teilte ein US-Beamter gegenüber Axios mit. Ein hochrangiger israelischer Beamter sagte, dieses Treffen sei von entscheidender Bedeutung für die Bemühungen um einen Durchbruch bei den Gesprächen über ein neues Abkommen, das eine zweimonatige Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung aller durch die Hamas festgehaltenen Geiseln vorsehen würde.

Der Beamte sagte, Israel hoffe, dieses Treffen werde sowohl die katarischen als auch die ägyptischen Vermittler ermutigen, mehr Druck auf die Hamas auszuüben und wohlwollender auf die Details des möglichen Abkommens einzugehen, um Kompromisse zu finden.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu zog kürzlich mit kritischen Äußerungen zur Vermittlerrolle Katars im Gaza-Krieg den Unmut dieses Emirats auf sich. Der Sprecher des katarischen Außenministeriums zeigte sich am Mittwoch im Kurzmitteilungsdienst X "entsetzt" über die von einigen Medien Netanjahu zugeschriebenen Äußerungen. "Sollten diese Äußerungen wirklich echt sein, dann sind sie verantwortungslos und schädlich für die Bemühungen, unschuldige Leben zu retten."

Der israelische Sender 12 berichtet zuvor über Äußerungen Netanjahus bei einem Treffen mit Angehörigen der Geiseln, die in der Gewalt der Hamas sind. Der israelische Regierungschef sagte laut einer Tonaufzeichnung dabei, er "danke" Katar nicht für dessen Vermittlerrolle, denn das Emirat sei "noch problematischer" als die Vereinten Nationen oder das Rote Kreuz. In Doha wird Netanjahus Kritik als Ablenkungsmanöver wahrgenommen und als ein Versuch, einen Sündenbock zu finden.

Mitte Dezember hatte sich David Barnea, der Direktor des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, mit dem Katarischen Regierungschef Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani getroffen, um die Geiselverhandlungen wiederzubeleben, die Anfang Dezember abgebrochen wurden. In den vergangenen Tagen wurde unter Berufung auf mehrere mit den Verhandlungen vertraute Quellen berichtet, Israel und die Hamas hätten sich grundsätzlich darauf geeinigt, dass ein Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene im Zuge eines etwa einmonatigen Waffenstillstands möglich sei. Der Knackpunkt, so heißt es von Diplomaten, sei die Vorbedingung eines permanenten Waffenstillstands. Tel Aviv will diese nicht akzeptieren und den Krieg fortsetzen. Die Hamas will nicht den Hebel aus der Hand geben, den die israelischen Geiseln für sie darstellen, wenn danach dennoch eine Fortsetzung der israelischen Militärkampagne zu erwarten ist.

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