Nordamerika

Pentagon-Studie: Militärpiloten und Bodenpersonal tragen erhöhtes Krebsrisiko

Laut einer neuen Studie des Pentagons tragen Militärpiloten und Bodenpersonal des US-Militärs ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Verglichen wurden die Krebsraten von 900.000 Soldaten mit jenen innerhalb der allgemeinen US-Bevölkerung.
Pentagon-Studie: Militärpiloten und Bodenpersonal tragen erhöhtes KrebsrisikoQuelle: www.globallookpress.com © Senior Airman Sara Jenkins

Militärpiloten und Bodenpersonal des US-Militärs erkranken laut einer vom US-Verteidigungsministerium in Auftrag gegebenen Studie weitaus häufiger an bestimmten Krebsarten als die Allgemeinbevölkerung. Laut der brisanten Studie, über die die US-Medien am 19. März berichteten, lagen die Krebsraten bei Mitgliedern der US-Streitkräfte, die zwischen 1992 und 2017 entweder zu Flugzeugbesatzungen oder Bodencrews zählten, insgesamt 24 Prozent über dem allgemeinen Durchschnitt. 

Die Studie geht den Angaben zufolge auf eine Initiative des US-Kongresses aus dem Jahr 2021 zurück, der damit auf die Klagen von ehemaligen Militärpiloten und deren Familienangehörigen reagierte. Diese hatten zuvor darauf hingewiesen, dass die Exposition gegenüber potenziell krebserregenden Stoffen in Flugzeugtreibstoffen, Radarsystemen und anderen möglichen Gefahren vermutlich der Grund für die hohe Todesrate unter Flugzeugbesatzungen sei. Eine frühere Studie, die 2021 abgeschlossen wurde, hatte sich nur mit Piloten der US-Luftwaffe befasst, wobei die Krebsraten im Rahmen jener Studie lediglich mit denen von Angehörigen der US-Streitkräfte verglichen worden waren.

Die damalige Untersuchung, die fast 35.000 US-Militärpiloten und Besatzungsmitglieder umfasste, die zwischen 1970 und 2004 dienten, ergab, dass die Raten für Hoden-, Prostata- und Hautkrebs 23 bis 30 Prozent über dem Normalwert lagen. Bei Piloten, die den F-100 Super Sabre, Amerikas erstes Überschall-Kampfflugzeug, geflogen haben, waren sogar noch häufiger zumeist tödlich verlaufende "Krebserkrankungen des Dickdarms, des Mastdarms, der Bauchspeicheldrüse, der Haut sowie der Prostata und des Gehirns diagnostiziert worden", hieß es in dem Abschlussbericht.

In der aktuellen Studie wurden dagegen die Daten von rund 900.000 Soldaten sämtlicher US-Teilstreitkräfte ausgewertet. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Flugbesatzungsmitglieder eine um 87 Prozent höhere Rate an schwarzem Hautkrebs zu verzeichnen hatten als eine vergleichbare Gruppe aus der Allgemeinbevölkerung. Die Rate von Schilddrüsenkrebs war um 39 Prozent erhöht, die von Prostatakrebs um 16 Prozent. Das Bodenpersonal hatte dagegen eine drei Prozent höhere Krebsrate als die allgemeine US-Bevölkerung, heißt es in dem Untersuchungsbericht. Erhöht war dabei insbesondere das Risiko von Hirntumoren sowie Schilddrüsenkrebs.

Angesichts der jüngsten Daten räumte das Pentagon nun ein, dass die Gefahr für US-Militärangehörige, aufgrund ihrer Tätigkeit an Krebs zu erkranken, in den vergangenen Jahren von der Behörde unterschätzt worden sei. Im vergangenen Monat hatte das US-Verteidigungsministerium daher ebenfalls eine Untersuchung des Krebsrisikos für Militärangehörige eingeleitet, die in den Atomraketen-Silos der Vereinigten Staaten arbeiten. Die dort stationierten Raketenspezialisten verrichten ihre Arbeit in der Regel in kleinen Operationsbunkern tief unter der Erde, die von dicken Wänden aus Beton und Stahl umgeben sind.

Dort bleiben sie manchmal tagelang, um im Ernstfall bereit zu sein, auf Befehl des US-Präsidenten die Startschlüssel zu drehen. Laut einem vorläufigen Untersuchungsbericht des Pentagons, über den zuerst die Nachrichtenagentur AP berichtet hatte, war bei vielen der ehemaligen Raketenspezialisten das sogenannte Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert worden. Das Non-Hodgkin-Lymphom, ist eine Blutkrebsart, die das Lymphsystem des Körpers nutzt, um sich auszubreiten. "Besorgniserregend sei die "unverhältnismäßig hohe Zahl von Raketenbesatzungen, die an Krebs, insbesondere an Lymphomen, erkranken", hieß es diesbezüglich in einer Erklärung der US-Luftwaffe. 

Diese ganze Reihe an Studien kommt zu einem Zeitpunkt, wo die US-Regierung sich offener zeigt, die Umweltgefahren und toxischen Belastungen anzuerkennen, denen Soldaten während ihres Dienstes ausgesetzt sein können. So unterzeichnete US-Präsident Joe Biden 2022 etwa das PACT-Gesetz, mit dem die Arten von Krankheiten und toxischen Belastungen, die als präsumtiv gelten, erheblich ausgeweitet worden sind. Unter jene Regelung fallende Militärangehörige oder Veteranen müssen die US-Regierung somit künftig nicht mehr erst davon überzeugen, dass die entsprechende Krankheit oder Verletzung mit dem Militärdienst zusammenhängt, um eine gedeckte Versorgung zu erhalten.

In diesem Zusammenhang wies das Pentagon aber gleichfalls darauf hin, die Studien würden nicht belegen, dass der Militärdienst per se Krebs verursache. Demnach gebe es noch zahlreiche weitere Risikofaktoren, die man in den Untersuchen nicht habe beachten können, wie etwa Krankenvorgeschichten innerhalb der Familie, Tabak- oder Alkoholkonsum. Insbesondere Piloten sind bei ihrer Arbeit über den Wolken diversen Krebsrisiken ausgesetzt – dazu zählen erhöhte kosmische Strahlung und UV-Strahlung, unregelmäßige Schlafrhythmen und möglicherweise auch chemische Substanzen in der Kabine. So etwa ist bereits seit langem bekannt, dass die Hautkrebsrate unter langjährigen Berufsfliegern erhöht ist. Anders als in den USA wird in Europa die Strahlenbelastung von Piloten daher dauerhaft überwacht und beschränkt, sodass eine bestimmte Dosis im Jahr nicht überschritten wird.

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