Nordamerika

Pentagon: Krebserkrankungen bei US-Soldaten könnten mit dem Betrieb von Atomsilos zusammenhängen

Krebsdiagnosen bei ehemals auf Atomstützpunkten stationierten Soldaten des US-Militärs beschäftigten das US-Verteidigungsministerium. Offenbar besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen der Tätigkeit und den Erkrankungen.
Pentagon: Krebserkrankungen bei US-Soldaten könnten mit dem Betrieb von Atomsilos zusammenhängenQuelle: www.globallookpress.com © Jim West

Auf einem Atomraketenstützpunkt im US-Bundesstaat Montana waren US-Offiziere offenbar jahrelang der radioaktiven Strahlung von US-Atomraketen ausgesetzt. Neun der dort ehemals beschäftigten Offiziere seien mittlerweile an Blutkrebs erkrankt, berichtet The Associated Press unter Berufung auf Unterlagen des US-Militärs, die der Nachrichtenagentur vorliegen. Demnach gebe es "Anzeichen" dafür, dass die Krankheit in kausalem Zusammenhang mit ihrem Dienst steht. Einer der Offiziere sei bereits verstorben.

Die betroffenen Offiziere waren vor 25 Jahren allesamt auf der Malmstrom Air Force Base stationiert. Malmstrom ist einer von drei Stützpunkten in den USA, auf denen insgesamt 400 Minutemen-III-Interkontinentalraketen, sogenannte ICBMs, in Silos gelagert werden. Die dort stationierten Raketenspezialisten verrichten ihre Arbeit in der Regel in kleinen Operationsbunkern tief unter der Erde, die von dicken Wänden aus Beton und Stahl umgeben sind. Dort bleiben sie manchmal tagelang, um im Ernstfall bereit zu sein, auf Befehl des US-Präsidenten die Startschlüssel zu drehen.

Bei insgesamt neun dieser Raketenspezialisten wurde nun das sogenannte Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert, wie Oberstleutnant Daniel Sebeck von den US-Weltraumstreitkräften im Januar bei einem Briefing mitteilte. Das Non-Hodgkin-Lymphom, ist eine Blutkrebsart, die das Lymphsystem des Körpers zur Infektionsbekämpfung nutzt, um sich auszubreiten. "Es gibt Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Krebs und dem Dienst von Raketenbesatzungen auf der Malmstrom AFB", fuhr der Oberstleutnant fort. Besorgniserregend sei die "unverhältnismäßig hohe Zahl von Raketenbesatzungen, die an Krebs, insbesondere an Lymphomen, erkranken."

Auf Anfrage von AP erklärte eine Sprecherin der Air Force, dass sich "die Führungsspitze der Besorgnis über die mögliche Verbindung von Krebserkrankungen bei Mitgliedern der Raketenbesatzung auf der Malmstrom AFB bewusst ist". Sie fügte hinzu: "Die Informationen aus diesem Briefing wurden mit dem medizinischen Dienst des Verteidigungsministeriums geteilt." Medizinische Experten hätten demnach bereits mit der Analyse der Daten begonnen.

Es ist nicht das erste Mal, dass das US-Militär auf mehrere Krebsfälle in Malmstrom aufmerksam wird. Bereits im Jahr 2001 war vonseiten der Air Force eine offizielle Untersuchung eingeleitet worden, nachdem 14 Krebserkrankungen verschiedener Art unter den dort diensttuenden Flugkörperpiloten gemeldet worden waren, darunter zwei Fälle von Non-Hodgkin-Lymphomen. Damals ergab die Untersuchung jedoch, dass der Stützpunkt unter Umweltgesichtspunkten sicher ist. Die Krankheiten würden daher "eher zufällig auftreten". 

Die Entdeckung der neuen Fälle kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die US-Regierung sich offener zeigt, die Umweltgefahren und toxischen Belastungen anzuerkennen, denen die Soldaten während ihres Dienstes ausgesetzt sein können. So unterzeichnete US-Präsident Joe Biden im letzten Jahr etwa das PACT-Gesetz, mit dem die Arten von Krankheiten und toxischen Belastungen, die als präsumtiv gelten, erheblich ausgeweitet wurden. Unter jene Regelung fallende Militärangehörige oder Veteranen müssen die US-Regierung somit künftig nicht mehr erst davon überzeugen, dass die entsprechende Krankheit oder Verletzung mit dem Militärdienst zusammenhängt, um eine gedeckte Versorgung zu erhalten.

Mehr zum Thema - Bericht: 600.000 US-Soldaten könnten auf Stützpunkten giftigen Chemikalien ausgesetzt gewesen sein

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